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Fakten Check

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Bevölkerungsentwicklung

Prognose der HessenAgentur

​Die aktuelle Studie der HessenAgentur belegt, dass Kronberg nicht schrumpft. Sie ist die aktuellste verfügbare Datengrundlage. Obwohl die Bevölkerung Kronbergs in den vergangenen 3 Jahren gewachsen ist (u.a. durch Einmaleffekte aufgrund der Verlagerung von Erstwohnsitzen), geht dies aufgrund der Betrachtung des Durchschnitts der vergangenen 10 Jahre nur relativ schwach in die Berechnungen ein. Andere Studien basieren ebenfalls auf den Daten der HessenAgentur und sollten daher nur mit den aktualisierten Daten verwendet werden. Der „Aufwärtstrend“ kann nicht wegdiskutiert werden. Ergo: Kronberg wird nicht schrumpfen! Es besteht aus dieser Sicht kein Handlungsbedarf.

 

Perspektiven für Kronberg
Soziales Gleichgewicht

 

Die Beibehaltung bzw. Herstellung des sog. "sozialen Gleichgewichts" wird als Begründung für die Schaffung von "bezahlbarem Wohnraum" genannt. Dazu müsste unseres Erachtens zunächst eine Bestandsaufnahme ("Wie ist die soziale Verteilung heute?") gemacht werden, um dann zu prognostizieren, wie sich diese ggf. verändern wird. Erst dann sollten - die darauf zugeschnittenen - (Bau)Maßnahmen ins Auge gefasst werden.

Fragen & Antworten

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Warum stimmt der in der IWU-Studie angegebene Bedarf von 700 Wohneinheiten bis 2030 nicht?

Zur Studie: Klicken Sie hier

Lässt man die Tatsache außen vor, dass die Prognose auf Basis eines nicht mehr aktuellen Bevölkerungsrückgangs erstellt wurde, ist die Summe von 703 neuen WE dennoch nicht richtig! Die Zahl setzt sich nämlich zusammen aus:

260 Wohnheimplätzen (somit also deutlich weniger als 260 Wohneinheiten)

+168 Ersatzwohneinheiten (also ein Neubau auf bereits bebauten Flächen)

+275 Wohneinheiten, um das heute bestehende 5% Überangebot (also leerstehende Wohneinheiten) auch in 2030 vorzuhalten.

Von den 703 WE müssen die 168 Ersatzwohneinheiten jedoch planerisch abgezogen werden, da dafür ja gerade keine Neubauflächen benötigt werden.

Es ist fraglich, ob ein bereits heute deutlich überdurchschnittlicher Leerstand von 5% einberechnet werden muss. Selbst das IWU berechnet alternativ einen Leerstand von 3% und ermittelt dafür nur noch einen Bedarf von 96 WE.

Fazit: Selbst die seinerzeitige IWU-Analyse hätte neben 260 Wohnheimplätzen nur einen Bedarf von 96 neuen Wohneinheiten verteilt auf 16 Jahre ergeben! Diese sind zwischenzeitlich in den beiden Neubaugebieten Am Henker und Auf der Heide bereits nahezu entstanden!

Die Stadt verweist auf andere Studien. Wie sehen diese aus?

IWU-Studie, Bevölkerungsprognose Hochtaunus 2014, Hertie-Studie

Die Studien basieren auf älteren Daten. Die HessenAgentur hat erstmals für 2013 Prognosen auf Basis des Zensus 2011 entwickelt. Vorherige Ergebnisse resultierten in der Regel aus einer Fortschreibung der Bevölkerungszählung von 1987 und sind damit ungenauer. Andere Erhebungen stammen aus den Melderegistern, daher können ebenfalls abweichende Werte kommen.

Die "IWU-Studie" stammt aus 2012, enthält somit veraltete Daten und außerdem fehlerhafte Methodik (s.o.).

Der "Demografiebericht Land Hessen" aus 2013 benutzt ebenfalls die Daten der HessenAgentur – allerdings noch alte.

Die "Bevölkerungsentwicklung im Hochtaunuskreis 2015-2035" zeigt zwar einen Rückgang der 30-40jährigen von -11,5% (2010-2030) allerdings findet man in der Zeile darunter den viel dramatischeren Rückgang der 40-50jährigen von -43,9%. Auf genau diesen wurde im Offenen Brief hingewiesen: „Es wird vielmehr die Zahl der älteren Familien (40-50 Jahre mit Kindern älter als 6 Jahre) bis 2030 sinken. Somit müsste gerade für diese Familien die Attraktivität von Kronberg gewahrt werden, indem die für sie typischen Wohnformen (EFH/DH) erhalten bleiben und nicht stattdessen Geschosswohnungsbauten errichtet werden.“

Die "Hertie-Studie Rhein-Main" bezieht sich auf eine Befragung von 3000 Bewohnern der Rhein-Main-Region und liefert keine Ergebnise zur Bevölkerungsentwicklung.

 

Zeigt die Bevölkerungsstatistik des Hochtaunuskreises nicht einen anderen Trend?

Zur Studie: Klicken Sie hier.

​Diese Statistik basiert auf den tatsächlichen Einwohnerzahlen vom 31.12.2013, dies sind keine offiziellen Zahlen des Hessischen Statistischen Landesamtes. Sie schreibt die tatsächlichen Geburten- und Sterbeziffern fort. Bei den Wanderungsbewegungen werden die Salden der letzten 5 Jahre herangezogen, die im Verlauf der Planungsperiode immer weniger berücksichtigt werden.

Diese Statistik prognostiziert zwar einen Bevölkerungsrückgang von 2010-2030 von 4,2%. - siehe Tabelle - Die am stärksten abnehmende Bevölkerungsgruppe sind allerdings auch hier die 40-50Jährigen. Dies deckt sich mit den Aussagen im Offenen Brief: "Somit müsste gerade für diese Familien die Attraktivität von Kronberg gewahrt werden, indem die für sie typischen Wohnformen (EFH/DH) erhalten bleiben und nicht stattdessen Geschosswohnungsbauten errichtet werden."

Zur Vergrößerung, auf die Tabelle klicken.

Wurde im Offenen Brief gefordert, dass Villen statt Sozialwohnungen gebaut werden sollen?

Zum Offenen Brief: Klicken Sie hier.

Dies wird im Offenen Brief nicht gefordert. Es wird nur darauf hingewiesen, dass - um die soziale Mischung wie gefordert zu erhalten - eher für die stark zurückgehende Gruppe der 40-50jährigen gebaut werden sollte, um diese in Kronberg zu halten oder anzusiedeln. "Somit müsste gerade für diese Familien die Attraktivität von Kronberg gewahrt werden, indem die für sie typischen Wohnformen (EFH/DH) erhalten bleiben und nicht stattdessen Geschosswohnungsbauten errichtet werden." Eine Schaffung von Wohnungen für junge Familien ist aus den Bevölkerungsprognosen nicht zu rechtfertigen - es sei denn, man will die Strukturen in Kronberg verändern.

Es heißt, die Bebauung hilft den Kronberger Vereinen, Nachwuchs zu finden. Wie sehen Sie das?

Zur Stellungnahme der Stadtverwaltung: Klicken Sie hier.

Kronberg hat mehr als 100 Vereine, in denen sich Freiwillige aus allen Bevölkerungsgruppen engagieren. Sollten einzelne Vereine Nachwuchssorgen haben, sollte sich zunächst innerhalb des Vereins überlegt werden, welche (neuen) Mitgliedergruppen angesprochen werden können. Wenn die oft in diesem Zusammenhang genannte Freiwillige Feuerwehr sich beispielsweise über die traditionell dort vertretenen Handwerkergruppen hinaus öffnet und verstärkt in Kronberg ansässige und arbeitende Berufsgruppen anzöge, könnte das - derzeit nicht unbedingt erkennbare - Personalthema gelöst werden, ohne dafür ganze Wohnviertel zu errichten.

Das Bundesbauministerium prognostiziert einen steigenden Bedarf an Wohnungen. Warum gilt das nicht für Kronberg?

Zur Wohnungsmarktprognose 2030: Klicken Sie hier.

In der Analyse steht, dass sich "die Zuwanderung aus dem Ausland und die Wanderungen innerhalb Deutschlands stark selektiv in Richtung der wirtschaftsstarken Großstädte und Metropolen" vollziehen. Es ist daher fraglich, ob sie so auf Kronberg übertragen werden müssen. Die Analyse sagt selbst: "Die entscheidenden Fragen nach der zukünftigen Entwicklung der Wohnungsnachfrage, nach dem notwendigen Wohnungsneubau und den Bedarfen in wachsenden Großstädten lassen sich folglich mit bundesweiten Eckdaten nicht hinreichend beantworten." Für den Hochtaunuskreis wird nämlich sowohl für die Bevölkerung als auch die Zahl der Haushalte eine Entwicklung zwischen -5 und +5 % vorhergesehen, somit - insbesondere im Vergleich zu den Kreisen um München, Stuttgart, Berlin und Hamburg - eine weitgehend stabile Entwicklung.

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